Bismillahi-Rahmâni-Rahîm
Suhbat mit Maulânâ Scheikh Nâzim, Lefke, Samstag, 5. Schawwâl 1424, 29.11.2003
übersetzt von
´Abd al-Hafîdh Wentzel
Dies ist eine Suhbat und durch solch eine Zusammenkunft kommen so viele nützliche Dinge. Derjenige, der dazu autorisiert ist solche Zusammenkünfte abzuhalten, mag zu zehn Leuten oder zu einer einzigen Person, zu hundert oder zu tausend Personen sprechen, zu vielen oder zu wenigen Zuhörern, doch er muß in der Lage sein, sie alle anzusprechen, so daß nicht einer von ihnen weggeht, ohne etwas mitzunehmen. Jeder muß etwas mitnehmen, wenn ein Autorisierter eine Versammlung abhält und spricht! Er muß in der Lage sein, jedem Einzelnen das zu geben, was er für diesen Tag oder die kommenden Tage, für sein Diesseits, für sein Jenseits oder für sein ewiges Leben benötigt. Es entspricht nicht der himmlischen ´Adâlat , der himmlischen Gerechtigkeit, einen der Anwesenden mit leeren Händen wegzuschicken. Vielleicht spürt jemand nicht, daß ihm etwas gegeben wurde, doch eine autorisierte Person spricht nicht nur unsere physische Seite an sondern auch unsere Seele. Er stellt eine Verbindung zwischen sich und unserer Seele, unserem spirituellen Wesen, her, um etwas aus den himmlischen Welten zu übermitteln. Vielleicht merkt derjenige gar nichts davon, doch das ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, daß er an der Zusammenkunft (mit diesem autorisierten Meister) teilnimmt. Und dann muß er etwas mitnehmen! Keiner geht mit leeren Händen aus der Versammlung eines wirklich autorisierten (Meisters) hinaus, denn diese Leute sind in himmlische Attribute gekleidet. Von göttlichen Attributen zu sprechen, wäre in diesem Zusammenhang zu viel, denn göttliche Attribute gehören allein dem Herrn der Himmel, Ihm, dem Allmächtigen. Doch himmlische Attribute entstammen den Meeren der göttlichen Eigenschaften und sind vergleichbar mit winzigen Tropfen daraus, deren Größe jedoch nach unseren Maßstäben jede Vorstellungskraft weit übersteigt. Es ist ein Tropfen von den Meeren der göttlichen Eigenschaften, der zu den Himmeln gelangt. Er ist nur so groß wie ein Punkt, der selbst keine Ausdehnung hat, doch unsere Vorstellungskraft reicht nicht einmal aus, diesen Punkt zu erfassen. Deshalb schämen sich die Auliyâ , davon zu sprechen, sie seien in ‚göttliche' Eigenschaften gekleidet und sprechen deshalb vom Gewand ‚himmlischer' Attribute, die nur einen punktgroßen Tropfen der göttlichen Attribute repräsentieren. Sie sind gekleidet in Gewänder aus den Meeren der himmlischen Attribute, nicht aus den Meeren göttlicher Attribute, die unbeschreiblich und unbegreiflich sind. Sie sind in Gewänder himmlischer Eigenschaften gekleidet - wir sprechen dabei nicht von göttlichen Eigenschaften, denn wirklich darüber zu sprechen ist nicht möglich, vielleicht kann man darüber in der Vergangenheit sprechen, doch in der Gegenwart ist es unmöglich. Um etwas zu begreifen: wenn wir sagen: ‚ Allahu akbar!' , dann ist das nur eine Beschreibung, denn ihr befindet euch in der Welt der Vorstellungen. Und ihr könnt aus dieser Welt der Vorstellungen heraus nicht in die Wirklichkeit gelangen, weil das, was aus der Wirklichkeit zu euch kommt, euren Vorstellungen entsprechen muß. Die Wirklichkeit ist die Wirklichkeit, von Vorewigkeit bis in alle Ewigkeit! Doch wir sind nicht von solcher Art. Mukhalafâtuhu lil-Hawâdith , dies ist eine andere Art von Beschreibung, um dies zu begreifen. Ein Geschöpf kann niemals so sein wie der Schöpfer! Es ist unmöglich für irgendein Geschöpf die Wirklichkeit des Schöpfers zu erreichen. Es würde seine Existenz verlieren. Es wäre nicht mehr da, seine Vorstellung wäre am Ende. Deshalb sagte der Erzengel Jibrîl (während der Himmelsreise am Sidratu l-muntaha) , als der Prophet – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden – ihn aufforderte mit ihm zu kommen: „Dies ist der Endpunkt für mich, ich habe meine Grenze erreicht. Wenn ich auch nur um Haaresbreite weitergehe, ist das mein Ende! Dann gibt es für mich keine Möglichkeit mehr, in die Existenz zurückzukehren.“
Allahu akbar!
Und sie (die spirituellen Meister) sagen, daß nun gewaltiges und erhabenes Wissen offenbar werde und dieses Wissen, das man nur als ‚ suflî' , als primitives und nutzloses Wissen bezeichnen kann, auf das sich die Menschen heutzutage so viel einbilden, ersetzen wird. All das, worauf die Menschheit des 21. Jahrhunderts so stolz ist, ihre ganze ‚Wissenschaft', ihr ganzes sogenanntes ‚positives Wissen' wird ihnen weggenommen werden. Was ist das, euer ‚positives Wissen'? Was könnt ihr mit eurer ganzen ‚Wissenschaft' beweisen? Besteht euer ganzes Wissen wissen darin zu sagen: „Es gibt keinen Gott!“? Das kann man nur als ‚suflî' , als schmutzig und der niedrigsten Stufe entsprechend, bezeichnen! Dieses ‚Wissen', das darin besteht, zu behaupten es gäbe keinen Gott, ist von der dreckigsten Art, die man sich vorstellen kann, es ist schmutzigste Phantasie.
Doch nun öffnen sich neue Türen, denn es ist das letzte Zeitalter für diese Erde und wir nähern uns dem Jüngsten Tag. Einige Tatsachen müssen offenbar werden und müssen richtig verstanden werden, um diesen schmutzigen Phantasien ein Ende zu bereiten, so daß das Bewußtsein der Menschen gereinigt wird und sie verstehen, wo und wer sie sind, was ihre wirkliche Stellung ist. Die Ehre des Wissens besteht darin, den Menschen aus der Dunkelheit des Unwissens, in der er nichts erkennen kann und nichts von seinem Schöpfer weiß, herauszuführen. Wissen ist dazu da, den Menschen aus der schwarzen Finsternis der Unwissenheit hinauszubringen und ihm zu zeigen, daß da Jemand ist, der alles erschaffen hat und daß er eines Seiner Geschöpfe ist! Und jede wirkliche Wissenschaft muß an dem Punkt angelangen, zu bestätigen: „Es gibt einen Gott! Die Macht Gottes ist es, die alles aus dem Nichts heraus ins Dasein bringt!“
Etwas, das aus nichts entstanden ist, ist selber auch nichts. Deshalb sind die Menschen heutzutage in die tiefste Finsternis der Unwissenheit hinab gesunken, bis Schaytân sie schließlich gelehrt hat: „Es gibt keinen Gott!“. Was habt ihr gelernt? Was ist ´Ilm , was ist Wissen? Wer hat euch dieses Wissen gelehrt, zu sagen: „Es gibt keinen Gott!“? Wie kann das Wissen sein? Es ist Unwissenheit! Und die Welt ist heutzutage voll davon, versinkt darin, und es tut mir leid, sagen zu müssen, daß auch die islamische Welt schon fast vollständig darin versunken ist. Ich fürchte, daß sie, wenn al-Mahdî nicht bald kommt, auch bald sagen werden: „Es gibt keinen Gott und keinen Muhammad!“ – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden. Sie sagen ja schon heute: „Es gibt keinen Muhammad !“ – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden -, bald werden sie auch noch sagen: „Es gibt auch keinen Gott!“. So dunkel ist die Finsternis ihrer Unwissenheit! Und sie denken, diese Unwissenheit sei ‚positives Wissen'. Was soll das sein? Was könnt ihr denn beweisen? Von wo bringt ihr dieses: „Es gibt keinen Gott!“? Was soll das denn sein, euer ‚Urknall', euer ‚Big Bang'? Wir kennen ‚Big Ben' in London, aber ‚Big Bang' habe ich nie gehört, es ist reine Phantasie! Absolute Einbildung! ‚Big Bang'? ‚Big Ben' ist in London, (Maulânâ zieht seine Taschenuhr aus der Tasche und schaut nach oben.) jedesmal wenn ich da vorbei gekommen bin habe ich geguckt, ob sie (die Uhr) richtig geht. (Steckt die Uhr wieder ein.) Nach ‚Big Ben' kann ich meine Uhr stellen, aber woher bringen sie diesen ‚Big Bang'? Und sie verkaufen diese Theorie auch noch der dummen muslimischen Welt. Und die zahlen soviel Geld dafür, daß jemand sie den Beginn der Schöpfung lehrt: ‚Am Anfang war ein Kern von Urmaterie und der ist dann explodiert. Es muß wohl ein Palästinenser da drin gesessen haben! So muß es gewesen sein! Er saß da drin und wartete und wartete und wartete und wartete und wartete und schließlich hatte der Selbstmordattentäter die Nase vom Warten voll und sagte: „Jetzt spreng ich das ganze in die Luft!“ , zündete seinen Sprengsatz und BUUUUMMMMMMM, kam es zum Urknall, zum ‚Big Bang'. Oooooh! Ooooh! ‚Big Bang'! Hahaha! Das ist ‚positives Wissen'! Für diese Schwachköpfe ist das ‚Wissen' und sie verkaufen es unseren achtlosen Muslimen und ihren Professoren, damit sie daran glauben sollen, daß es die absolute Wahrheit ist und es allen beibringen. Sie sagen: ‚Big Bang', ‚Big Bang', ‚Big Bang', ‚Big Bong', ‚Ding Dang' , ‚Ding Dong', ‚Dang Dong', ‚Ding Bang', ‚Dang Dong', ‚Ding Bang' (heftiges Gelächter!)
Tauba ya Rabbî! Astaghfirullah! Tubnâ wa raja´nâ ilaik! Asbaha al-qaum unter der Stufe der Tiere! Asdaqu qa'ilîn Allah: „Ulâ'ika ka l-an´âm wa hum adall ...“ , nicht einmal die Tiere würden diese Leute akzeptieren. Leute die solchen Schwachsinn verbreiten sind auf einer Ebene unter der Stufe der Tiere!
Was können wir tun? Dieser Schmutz bedeckt die ganze Erde, und sie beklagen sich über ‚Terror'. Sie sagen, ‚Terror' ist da und da, in diesem oder jenem Land, an diesem oder jenem Ort! Nein, er ist da und da! Und so weiter. Ich sage euch: Der ‚Terror' steckt in eurem Bewußtsein! Euer Bewußtsein ist zum Hauptquartier Schaytâns geworden! Im Kopf eines jeden richtet er seine Zentrale ein und jede dieser Zentralen bringt Terrorismus hervor. Und sie fragen (Maulânâ verstellt seine Stimme wie ein Fernsehreporter mit künstlich-naiver Unschuldsmine): „Woher stammt nur dieses TNT? Woher kommen bloß all diese Sprengstoffe?“ Als wenn das irgendeine Rolle spielte! Wer hat sie auf diese Ideen gebracht? Wer hat ihnen so den Kopf verdreht? Das ist die Ursache von Terror! Warum fragt ihr nicht danach? Was ihr lehrt, eure Lehre ist die Ursache für all diese Schrecken, für diesen Fluch, der auf euch niederkommt. La haula wa la quwwata illa billahi l-´Aliyyu l-´Azîm!
Ein riesiger Vorschlaghammer wird auf ihre Köpfe herabkommen und sie vernichten. Es steht kurz bevor!
Sie (die spirituellen Meister) sprechen deshalb jetzt darüber, daß es unmöglich ist, die gewaltige Größe des Herrn der Himmel zu erfassen. Selbst wenn wir sie durch die Perspektive der Himmel, durch die himmlischen Eigenschaften, die im Vergleich zu den göttlichen Eigenschaften nur wie ein Tropfen in einem Ozean sind, betrachten, reicht unsere Vorstellungskraft nicht dazu aus, die gewaltige Macht dieser Eigenschaften zu begreifen. Und al-Mahdî – Friede sei mit ihm – wird kommen um die Köpfe und die Herzen zu reinigen! Er wird die Köpfe reinigen, die Herzen werden die Naqschbandîs reinigen! Er reinigt die Köpfe, arbeitet mit dem Bewußtsein der Menschen und die Kraft der Naqschbandîs arbeitet mit den Herzen, um ihnen die Wirklichkeit zu vermitteln und sie zu reinigen.
Möge Allah mir vergeben!
Ein wirklich Autorisierter muß in der Lage sein, wenn man so wie wir hier zusammen sitzt, Bewußtsein und Herzen der Anwesenden zu reinigen!
Möge Allah mir vergeben und euch segnen! Um der Ehre des Meistgeehrten in der göttlichen Gegenwart, Sayyidinâ Muhammad, willen – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden,
al-Fâtiha
Mukhalafâtuhu lil-Hawâdith , Allahs Einzigartigkeit, Seine Unterschiedlichkeit von allem Vergänglichen, Allah ist nicht mit irgend etwas vergleichbar, Er ähnelt keinem Seiner Geschöpfe.
Tauba ya Rabbî! Astaghfirullah! Tubnâ wa raja´nâ ilaik! Asbaha al-qaum ... , Reue, o mein Herr! Ich bitte Allah um Vergebung! Wir bereuen und wenden uns Dir zu! Das Volk ist geworden ...
Asdaqu qa'ilîn Allah: „Ulâ'ika ka l-an`âm wa hum adall ...“ , Allah ist es, Der absolut die Wahrheit spricht: „Jene sind wie das Vieh doch sie sind noch viel irregeleiteter ...“, Qur'ân,7:179